Zukunft CSD Berlin 2011


Der Berliner CSD 2011 findet am 25. Juni 2011 statt.
Wir sind gespannt.




(c) Bild: Burghard Mannhöfer

Zivilcouragepreis 2010 für Judith Butler: Laudatio von Renate Künast


Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Queer-Community!

Der Zivilcouragepreis 2010 geht an die Philosophin Professor Dr. Judith Butler, herzlichen Glückwunsch!

Da sind all deine Fans, die deine Bücher gelesen haben, ich hör es. Judith Butler schafft eines, sie stellt so ziemlich alles infrage, sie stellt Normen und Regeln infrage. Sie stellt infrage, was eigentlich normal ist, wer es definiert. Judith Butler sprengt alte Denkmuster aber sie räumt ja nicht nur in alten Schubladen auf, sondern sie stellt auch alle und sämtliche Geschlechter-kategorie an sich infrage. Was ich faszinierend finde ist, sie tut das alles so zielgenau als sei sie eine Chirurgin. Mit feinem Besteck seziert sie alles. Wer ihr eine Frage stellt, kriegt die Frage auch gleich seziert, weil Judith Butler feststellt, dass schon die Fragestellung in alten Kategorien und Denkmustern ist.

Ich finde - ihr wisst was ich meine - ich finde faszinierend, wie sie mit den Denkräumen aufräumt und wie sie mit ihrer entwaffnenden, argumentativen Art junge Menschen, Studentinnen und Studenten richtig begeistert. Und deshalb bin ich auch froh, hier ein paar Worte zu ihr sprechen zu dürfen.

Judith lehrt uns eines: Es gibt im Leben eines Menschen noch mehr als entweder Mann oder Frau zu sein, oder Homo oder Hetero, oder Transgender - vollkommen egal. Es geht im Leben um die Frage: Das wir alle Vielfalt in uns selber und in unserer Gesellschaft anerkennen. Und der erste Punkt dafür ist, dass wir zeigen wieviel Vielfalt es in dieser Gesellschaft gibt. Und genau das zeigt ihr heute hier mit eurer Anwesenheit. Weil sonst, sonst könnte sie als Philosophin ja kaum argumentieren, wenn es diese Bilder nicht gäbe.

Queer sein bedeutet für Judith Butler frei sein. Frei von festgefügten Rollen, ihnen nicht entsprechen zu müssen. Was ich faszinierend finde, dass sie sagt: Es gibt keinen richtigen Hetero. Es gibt auch nicht die richtige Lesbe. Sie sagt einfach an der Stelle, die Frage ist vollkommen offen wer wir sind und wer jeder und jede von uns noch werden kann. Und das finde ich faszinierend.

Judith Butler hat diesen Preis verdient, weil das was sie denkt, eigentlich normal sein sollte. Normal ist eben anders. Ich könnte auch sagen, wir sind eben anders normal - wer auch ein Thema; vielleicht fürs nächste Jahr.

Liebe Judith, die andere Denkweise die du anmahnst, darauf will ich noch verweisen. Weil Judith denkt nicht nur darin, Rollenmuster aufzuräumen, sondern sie sagt uns auch: Wir müssen lernen in Bündnissen und Koalitionen zu denken, damit wir diese Gesellschaft verändern. Und dazu möchte ich uns auffordern. Im Bündnissen und Koalitionen denken, weil niemand darf wegen seiner sexuellen Identität benachteiligt werden, niemand darf Gewalt erfahren. Das werden wir nicht akzeptieren, nicht hier und auch nicht irgendwoanders auf dieser Welt. Also lasst uns Bündnisse schließen, nicht nur dann wenn heute und hier der CSD ist. Wir demonstrieren hier gemeinsam und zeigen, dass uns die alten hergebrachten Rollenmuster vollkommen egal sind, egal ob lesbisch, schwul, hetero, bi, Mann, Frau, intersexuell oder transgender. Es geht um eines, dass wir das Leben, die Art und Weise des Lebens jedes Menschen anerkennen. Das wir für seine gleichen Rechte kämpfen, für seine persönliche Freiheit.

Und deshalb kann ich nur sagen, liebe Judith, du hast Identität und Geschlecht zum Gegenstand akademischer Forschung gemacht. Na endlich, da gehörte es auch hin! Da wo früher sozusagen der Muff von 1000 Jahren unter den Altaren war, da wo früher nur männliche Professoren den Gegenstand von Wissenschaft und Forschung bestimmt haben. DA gehören das Geschlecht und die Identität hin. Und ich freu mich und sag mal: Dankeschön, dass du dieses Thema in den wissenschaftlichen Diskurs gebracht hast.

Liebe Judith, herzlichen Glückwunsch zu Zivilcouragepreis 2010. Du hast ihn mehr als verdient.



Transkript der Laudatio von Renate Künast, gehalten am 19. Juni 2010.

Zivilcouragepreis 2010 für Judith Butler: Ansprache von Judith Butler


Vielen Dank, Vielen Dank. Danke.

Wenn ich darüber nachdenke, was es heutzutage heisst einen solchen Preis zu akzeptieren, so finde ich dass ich meine Courage eher verlieren würde, wenn ich ihn unter den gegenwärtigen politischen Bedingungen einfach akzeptiere. In den letzten tagen habe ich sehr viel über die politische situation in berlin gelernt, was ich bisher nicht völlig verstanden habe und daher befinde ich mich jetzt in einem dilemma. Zum Beispiel: Einige der Veranstalter_innen haben sich explizit rassistisch geäußert bzw. sich nicht von diesen Äußerungen distanziert. Die veranstaltenden Organisationen weigern sich, antirassistische Politiken als wesentlichen Teil ihrer Arbeit zu verstehen. In diesem Sinne muss ich mich von dieser Komplizenschaft mit Rassismus einschließlich antimuslimischen Rassismus distanzieren.


Wir haben alle bemerkt, dass Homo-, Bi-, Lesbisch-, Trans-, Queer-Leute benutzt werden können von jenen, die Kriege führen wollen, d. h. kulturelle Kriege gegen Immigrant_innen durch forcierte Islamophobie und militärische Kriege gegen Irak und Afghanistan. Während dieser Zeit und durch diese Mittel werden wir rekrutiert für Nationalismus und Militarismus. Gegenwärtig behaupten viele europäische Regierungen, dass unsere schwule, lesbische, queer Freiheit beschützt werden muss und wir sind gehalten, zu glauben, dass der neue Hass gegen ImmigrantInnen nötig ist, um uns zu schützen. Deswegen müssen wir nein sagen zu einem solchen Deal. Und wenn man nein sagen kann unter diesen Umständen, dann nenne ich das Courage. Aber wer sagt nein? Und wer erlebt diesen Rassismus? Wer sind die Queers, die wirklich gegen eine solche Politik kämpfen? Wenn ich also einen Preis für Courage annehmen würde, dann muss ich den Preis direkt an jene weiterreichen, die wirklich Courage demonstrieren. Wenn ich so könnte, würde ich den Preis weiterreichen an folgende Gruppen, die jetzt zu dieser Zeit und an diesem Ort Courage zeigen:

1. GLADT: Gays and Lesbians from Turkey. Das ist eine queere Migrant_innenselbstorganisation. Diese Gruppe arbeitet heute sehr erfolgreich zu den Themen: Mehrfachdiskriminierung, Homophobie, Transphobie, Sexismus und Rassismus.
LesMigraS, lesbische Migrantinnen und Schwarze Lesben, ist der Anti-Gewalt und Antidiskriminierungsbereich der Lesbenberatung Berlin. Er kann auf nunmehr 10 Jahre erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Sie arbeiten zu Mehrfachdiskriminierung, Self-Empowerment und antirassistische Arbeit.

SUSPECT, eine kleine Gruppe von Queers, die eine Anti-Gewaltbewegung aufgebaut haben und die dafür einstehen, dass es nicht möglich ist, gegen Homophobie zu kämpfen ohne auch gegen Rassismus zu kämpfen.

ReachOut ist eine Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer, antisemitischer und homophober, transphober Gewalt in Berlin. Sie sind kritisch gegenüber struktureller und staatlicher Gewalt.

Ja, und das sind alles Gruppen, die bei dem transgenialen CSD mitarbeiten, mitgestalten, der sich gegen Homophobie, Transphobie, Sexismus, Rassismus und Militarismus einsetzt und im Gegensatz zum kommerziellen CSD sein Datum wegen der Fußball-Weltmeisterschaft nicht verschoben hat.

Ich möchte diesen Gruppen gerne gratulieren für ihre Courage und es tut mir leid, dass – unter diesen Umständen kann ich den Preis nicht annehmen.

Zivilcouragepreis 2010 für Martin Dannecker: Dankesrede von Dannecker

Ja meine lieben Freunde, meine lieben Freundinnen.

Hier steh ich nun und ich freu mich über diesen Preis wirklich und fühl mich auch durchaus geehrt. Vielen Dank, ich fühle mich auch durch ihre Laudatio, Herr Gysi, geehrt und ich freu mich sehr darüber. Ich war nur nicht die Stimme aus dem Off in dem Praunheim-Film. So schön wie Volker Eschke, hätte ich das gar nicht ausdrücken können. Aber die Forderungen waren schon diejenigen, die ich meinte.

Damals, ich geh jetzt Mal ein Bisschen weit zurück, viel zu weit wahrscheinlich für euch. In den 70er Jahren als die schwule Bewegung angefangen hat und ich mich mitten in ihr bewegte, hatte ich bereits damit begonnen mich mit der Theorie der Homosexualität zu beschäftigen. Und ein Grundsatz war mir dabei wichtig: Rückhaltlos alles zu sagen, was der Fall ist. Gleichgültig, ob es mit den damals vorherrschenden sexuellen Normalitätsvorstellungen vereinbar war, oder nicht. Es ging mir vielmehr darum, dass Andere an der Homosexualität zu benennen und zugleich auf dessen Normalität zu bestehen. Das hat vielen Homosexuellen nicht gepasst, weil viele von ihnen sich der gesellschaftlichen Verfolgung und der anhaltenden Pathologisierung dadurch zu entziehen suchten, in dem sie manche Teile ihrer Sexualität die sie selber mit Normalität nicht vereinbaren konnten, von sich selbst und ihrer Existenz abgespalten haben. Diese nur aus der gesellschaftlichen Verfolgung zu erklärende, tragische Position wollte ich sowohl für mich selber als auch für alle anderen Schwulen überwinden.

Das ich mich in der Schwulenbewegung der 70er Jahre wie ein Fisch im Wasser gefühlt habe lag daran, dass meine theoretischen Intentionen mit dem was in der Schwulenbewegung am Anfang durchgesetzt werden sollte, völlig überein stimmte. Denn die Schwulenbewegung, und das verleiht ihr wirklich eine Ausnahmestellung im Jahrhunderte langen Kampf der Homosexuellen gegen Verfolgung und Diskriminierung, hat mit der Politik der Anerkennung und mit dem Vorhaben, über Anpassung Freiheitsspielräume zu erreichen, radikal gebrochen. Sie hat auch nicht um Toleranz gebuhlt. In ihren militanteren Anfängen hat sich der damals vorherrschenden Anti-Homosexualität; sie hat sie vielmehr herausgefordert und dadurch zugleich kenntlich gemacht. Nach der Maßgabe der damaligen Gesellschaft, waren Homosexuelle abartig, pervers und krank. Der politische Geniestreich der Schwulenbewegung bestand nun genau darin, diese Vorstellungen NICHT zu widerlegen, sondern sie durch die Art und Weise ihres Agierens, ihrer Parolen und ihrer Theorien scheinbar zu bestätigen. Zugleich verlangten sie von der homosexuellenfeindlichen Gesellschaft, die Homosexualität als das zu akzeptieren was der anti-homosexuelle Diskurs aus ihr gemacht hat: Ein abartige und mit Normalität nicht zu vereinbarende Form der Sexualität. Und das zielte auf nichts weniger als auf die Aufsprengung der gesellschaftlichen Vorstellungen von sexueller Normalität.

Schwule wollen nicht schwul sein - so raunte es bedeutungsschwer in dem zum Mythos gewordenen Film: "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt". Also müssen wir darauf hinarbeiten, schwul zu werden. Was aber ist damit gemeint? Schwul sein heißt, auf die Differenz zu bestehen die aus der Liebe des Mannes zum Manne erwächst. Aber diese Differenz kann nicht in ein Programm und nicht in eine Norm gegossen werden. Schwul sein hieß damals, ein Bewusstsein davon zu haben das man sich von anderen unterscheidet und quer liegt zu den vorgefertigten Lebensweisen. Gegenwärtig heißt Schwulsein, aus dem souveränen Wissen heraus das anders zu sein normal ist, die völlige Gleichstellung der Schwulen und Lesben mit der heterosexuellen Mehrheit zu erreichen. Schwulsein heißt aber auch, auch noch, die Courage aufzubringen, sich gegen jene zu wehren die sich von der Liebe des Mannes zum Mann in ihrer Männlichkeit bedroht fühlen und zur anti-homosexuellen Gewalt neigen.

DAS würde ich gerne noch erleben, einen Tag, ein Jahr - nein, eine Welt OHNE anti-homosexuelle Übergriffe. Erst wenn diese verschwunden sein werden, wäre das erreicht was ich als Theoretiker der Homosexualität, und als Teil der Schwulenbewegung, mir erträumt habe. (Martin Dannecker reckt die Faust in die Höhe und verlässt das Redepult.)



(c) Bild: Burghard Mannhöfer - www.queer-kopf.de

Zivilcouragepreis 2010 für Martin Dannecker: Laudatio von Gregor Gysi

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ich kann auch sagen, liebe Lesben, liebe Schwulen, lieber Rest.

Also, ich begrüße euch ganz herzlich.

Ich freue mich, dass ich heute eine Laudatio halten darf, uzw. auf Professor Martin Dannecker. Dieser Mann ist Mitbegründer der West-Deutschen Schwulenbewegung. Nach der Aufhebung des Totalverbots der Homosexualität 1969, also der Liberalisierung des damaligen Paragraphen §175, nahm Martin Dannecker an der ersten Nachkriegs-Demonstration von Homosexuellen 1972 in Münster teil. Er hielt ein Transparent dessen Titel mir sehr gut gefiel, da stand drauf: "Brüder und Schwestern, ob warm oder nicht - Kapitalismus bekämpfen ist unsere Pflicht!" Also mir sagte das sehr zu. Aber wenn ich das von 1969 schildere, dann darf man das nicht mit dem Jahr 2010 vergleichen. Damals gehörte ungeheuer viel Mut und Zivilcourage dazu, dazu zu stehen und die hat er aufgebracht.

Martin Dannecker war auch der Kopf bei der Rosa von Praunheim-Verfilmung, den aufsehenerregenden Film mit dem Titel, "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt" Dieser Film rüttelte auf. Übrigens, als die ARD diesen Film deutschlandweit ausstrahlte, schaltete sich ein Sender aus, der Bayrische Rundfunk. Es war ein Film halb Dokumentation, halb Spielfilm. Aber der Film war ein Aufruf zum politischen Handeln und hatte den 70er-Impetus mit einem moralischen Zeigefinger. Martin Dannecker sprach als Stimme aus dem Off. Und ich will ihnen mal zitieren, was er damals in diesem Film sagte. Er sagte: "Wir müssen uns organisieren. Wir brauchen bessere Kneipen. Wir brauchen gute Ärzte. Und wir brauchen Schutz am Arbeitsplatz. Werdet Stolz auf eure Homosexualität. Raus aus den Toiletten, rein in die Strassen. Freiheit für die Schwulen!" Das forderte damals Martin Dannecker. Der Film sparte übrigens auch nicht mit Kritik an den Schwulen selbst, z.B. hieß es dort: "Die Schwulen sind politisch passiv und verhalten sich konservativ als Dank dafür, das sie nicht totgeschlagen werden." Das ärgerte Dannecker schon damals.

In der Folge dieses Films, begannen sich überall in der alten Bundesrepublik Deutschland zahlreiche studentisch geprägte Schwulengruppen zu bilden. Oft sozialistisch aber immer in Opposition zur Gesellschaft, in der kurz zuvor noch Homosexuelle verfolgt und inhaftiert wurden. Ich möchte daran erinnern, zwischen 1945 und 1969 wurden in der alten Bundesrepublik Deutschland 50.000 Schwule verhaftet und zu Freiheitsstrafen verurteilt, nur dafür das sie anders liebten. Nur dafür! Und in der DDR gab es Verurteilungen bis 1952, es betraf 3000 Schwule. Aber auch das waren zweifellos 3000 zuviel. Übrigens, weil in beiden Deutschen Staaten erwachsene Homosexuelle strafbar blieben, bekamen die, die im KZ saßen keine Entschädigung. Auch das ist nicht hinnehmbar! Die Schwulengruppen trafen damals, anders als heute, auf eine ihnen völlig feindlich gesinnte Gesellschaft. Auf Hass und Ablehnung.

1974 veröffentlichte Martin Dannecker die bis heute umfangreichste wissenschaftliche, deutschsprachige Studie zu schwulen Lebenswelten. Er nannte sie: "Der gewöhnliche Homosexuelle" Er wurde etablierter Sexualwissenschaftler und Vizedirektor des für Sexualwissenschaften in Frankfurt/Main. Martin Dannecker begleitet bis heute den Emanzipationsprozess der Lesben und Schwulen; immer solidarisch und stets kritisch. Als in den 80er Jahren AIDS aufkam, engagierte er sich für die meist schwulen Männer die an AIDS erkrankten. Er saß in der Enquete-Kommission AIDS des Deutschen Bundestages und verhinderte aktiv, dass sich Konservative durchsetzten die Lager für HIV-Infizierte forderten.

Martin Dannecker steht für das Motto dieses CSD: Normal ist anders! Er hat Normalität verändert. Aber er wollte nie, dass Lesben und Schwule normal werden. Vielmehr sollen sie anders sein dürfen. Das war sein Motto. Von meiner Kindheit bis heute haben wir gewaltige Veränderungen erlebt, dazu gehört auch diese Demonstration. Lassen sie uns dafür kämpfen, dass diese Veränderungen weitergehen und niewieder rückgängig gemacht werden können. Dafür steht ein Mann, Martin Danecker! Er ist und bleibt ein streitbarer Kämpfer! Dankeschön. Und deshalb jetzt die Auszeichnung für ihn!

(c) Bild: Burghard Mannhöfer - www.queer-kopf.de

CSD begrüßt Diskussion nach dem Auftritt von Judith Butler und weist die Vorwürfe des Rassismus zurück

Überraschend hat Judith Butler am 19. Juni 2010 auf der Hauptbühne den Zivilcouragepreis des Berliner CSD e.V. abgelehnt. In keinem der Vorgespräche, auch nicht unmittelbar vor ihrem Auftritt, hat Butler die gegen den CSD e.V. gerichteten Vorwürfe kommuniziert. Wir bedauern das außerordentlich, denn sie war offensichtlich schlecht und einseitig informiert.

Sie bezichtigte die Veranstalter rassistische Äußerungen gemacht zu haben, oder sich davon nicht zu distanzieren und wollte den Preis weiterreichen an GLADT, LesMigraS, SUSPECT und ReachOut. Wir haben auch nach diesem Vorfall den Kontakt mit Judith Butler aufrecht erhalten und sie schrieb: „Ich verstehe, dass es besser gewesen wäre mit Euch vor oder nach der Veranstaltung ein Gespräch zu führen und diese Unhöflichkeit tut mir leid. Aber vielleicht am wichtigsten ist, dass der CSD mit den Gruppen Gespräche aufnimmt, die mich kontaktiert haben und deren Kritik am CSD und dessen angeschlossenen Organisationen tiefschürfend ist.“

Pressesammlung zum CSD 2010


19. Juni

Die Berliner Zeitung mit einem ausführlichen Vorab-Artikel, 19. Juni 2010

Die FRankfurter Rundschau schaut in einem Vorab-Artikel auf das Verhältnis von Homos & Polizei, 19. Juni 2010

Der Tagesspiegel-online von Samstag-Abend, 19. Juni 2010

Die Abendschau des rbb mit einem ausführlichen Beitrag, 19. Juni 2010

rbb-Aktuell am Abend der Parade, 19. Juni 2010

die NZZ-Neue Zürcher Zeitung (online) fasst Agenturmeldungen zusammen, 19. Juni 2010


20. Juni

Der Tagesspiegel vom Sonntag, 20. Juni 2010

Die Tageszeitung-online mit einem Pro&Contra zu Judith Butler am Sonntag, 20. Juni 2010

Die Tageszeitung-online mit einem Bericht über die Ablehnung des Zivilcouragepreis, 20. Juni 2010

Das Nachrichten-Portal Queer.de mit einem Bericht über die Ablehnung des Zivilcouragepreises, 20. Juni 2010

Das FU-nahe Blog "Theorie als Praxis" mit einer sachlichen Kommentierung von Judith Butlers Performance, 20. Juni 2010
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2010/06/20/eine-radikale-geste-mit-schalem-nebengeschmack/



21. Juni

Die Tageszeitung berichtet von Butlers Vortrag in der Volksbühne, 21. Juni 2010

Die Tageszeitung mit einem Kommentar vom 21. Juni 2010

Die Siegessäule zu Judith Butler und ihre Ablehnung des Zivilcouragepreises, 21. Juni 2010

Spiegel TV hat sich auf dem CSD umgeschaut und nach Verbindungen zur Tagespolitik gesucht, 21. Juni 2010

Das Blog der HU Fachschaftsinitiative Gender Studies, mit einer umfangreichen (teils scharf kommentierten) Materialsammlung über den Butler-Eklat und die Reaktionen der von Butler erwähnten Initiativen, 21. Juni 2010 ff.

Die "kulturzeit" auf 3sat reagiert angesäuert auf den Butler-Eklat, 21. Juni 2010


22. Juni

T.o.p. Medien & ALEX mit Bewegtbildern des CSD (Teil 1), 22. Juni 2010

T.o.p. Medien & ALEX mit Bewegtbildern des CSD (Teil 2), 22. Juni 2010

Eine Gast-Autorin des MISSY MAGAZIN (online) macht sich ihre Gedanken über die Causa Butler, 22. Juni 2010


24. Juni

Die Berliner Zeitung sprach mit drei Organisatoren des transgenialen CSD über den tCSD und die Butler-Debatte, 24. Juni 2010

Das Brandenburger Nachrichten-Portal gaybrandenburg.de mit einem Verriß des Butler-Auftritts auf seiner Meinungsseite, 24. Juni 2010
http://www.gaybrandenburg.de/index.php/aktuelles/tabulose-rundschau/353-die-leiden-der-judith-b-.html

Das Magazin "Du&Ich" (online) mit einer Betrachtung der Geschehnisse rund um Judith Butler, 24. Juni

Die Jungle World berichtet über Judith Butlers Performance auf der CSD-Bühne, 24. Juni 2010

Das Feuilleton der Jungen Welt mit einem Vorab-Artikel zum tCSD, 24. Juni 2010


25. Juni

Die Tageszeitung über die Butler-Debatte seit dem CSD-Samstag und den transgenialen CSD, 25. Juni 2010

Der Tagesspiegel mit einem Vorab-Artikel zum tCSD inkl. Butler-Debatte, 25. Juni


26. Juni

Das Neue Deutschland berichtet über den tCSD und die Butler-Debatte, 26. Juni 2010


27. Juni

Die Tageszeitung hat sich auf dem transgenialen CSD umgesehen, 27. Juni 2010
http://taz.de/1/berlin/artikel/1/ismus-muss-weg/

Das Nachrichten-Portal Queer.de hat sich mit Judith Butler unterhalten. Erneut ist darufhin eine wilde Diskussussion auf Queer.de entbrannt, 27. Juni 2010
http://www.queer.de/detail.php?article_id=12368


29. Juni

Jan Feddersen, Redakteur der Tageszeitung legt in der Debatte um Berliner CSD contra tCSD nach, 29. Juni 2010

Das FU-nahe Blog "Theorie als Praxis" hat sich den Rassismus-Vorwürfen in der Butler-Debatte nochmal angenommen, 29. Juni 2010


01. Juli

In der Butler-Debatte meldet sich der Debattengegenstand zu Wort: Judith Butler im taz-Interview mit Peter Rehberg (Chefredakteur MÄNNER); Die Tageszeitung, 01. Juli 2010


03. Juli

Der Kommentarreigen rund um die Butler-Debatte geht in eine weitere Runde, Tülin Duman vom GLADT e.V. ergreift erneut das Wort - in der Tageszeitung, 3. Juli 2010


29. Juli

Die Jungle World hat erneut ein Interview mit Judith Butler geführt, 29. Juli
http://jungle-world.com/artikel/2010/30/41420.html


07. August

Im Magazin Prager Frühling (online) beschäftigt sich CSD-Vorstand und Queer-Referent der LINKE- Bundestagsfraktion, Bodo Niendel mit den Nachwehen des Butler-Eklats, 07. August
http://www.prager-fruehling-magazin.de/article/546.judith-butler-auf-dem-berliner-csd-ein-eklat-als-chance.html


Fortsetzung folgt.